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Sitzung vom 06.07.2021

Grünes Licht für neues Gewerbegebiet „Unterheising Ost I“ - Sarchings Baugebiet kontrovers diskutiert


Im Rahmen der Entwicklungen des neuen Gewerbegebietes „Unterheising Ost I“ war auch Bernhard Barsch vom Planungsbüro zugegen, um den Gemeinderäten die wesentlichen Inhalte des Bebauungsplanentwurfs und der Flächennutzungsplanänderung zu erläutern. Wie Planer erläuterte, sei die Großgemeinde Barbing nicht nur als Wohn- sondern auch als Gewerbegebiet beliebt und der Bedarf hierzu steige entsprechend. Dem Wunsch des Gemeinderats nach bedarfsgerechter Ausweisung konnte Rechnung getragen werden, ebenso, dass Biotop und Grünflächen, das an das rund 11 Hektar große Areal angrenzen unberührt bleiben. Nach den Erläuterungen des Planers billigte das Ratsgremium einstimmig den Planentwurf und beauftragte die Verwaltung, die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange durchzuführen.


Schon etwas kontroverser wurde beim Baugebiet Sarching-Nord-Ost im Rahmen der Sitzung debattiert. Hier lag der erste Planentwurf vor und auch über diesen Punkt gab es im Vorfeld mehrere Gespräche, erinnerte Bürgermeister Hans Thiel, der ergänzte, dass dieser Punkt auch Thema im Bauausschuss gewesen sei und gewünschte Änderungen eingearbeitet wurden, wie beispielsweise die Zufahrt. Das rund 16.000 Quadratmeter große Areal mit 25 geplanten Parzellen sei noch im Besitz von vier Eigentümern, die sich bereits im Vorfeld geäußert hätten, dass einige Grundstücke für den Eigenbedarf zurückbehalten werden. Erschlossen werden solle das künftige Baugebiet mit einem Investor, der auch die Vorgabe von 350 Euro für den erschlossenen Quadratmeter soweit erfülle. Der Investor habe nach einem Gespräch zugestanden, dass die Gemeinde Barbing über die Vergabe von maximal fünf unbebauten Grundstücken verfügen könne. Die Vergabe von sieben Grundstücke erfolge über den Investor, in bebautem, aber wohl auch unbebautem Zustand. Ferner sollen auf dem Areal drei Mehrfamilienhäuser mit Miet- und Eigentumswohnungen entstehen. Gemeinderat Michael Beimler (FW/BF) zeigte sich mit der Planung selbst im Großen und Ganzen zufrieden, aber er sei mit dem ganzen Prozedere nicht einverstanden. Hier beschließe die Gemeinde kein Baugebiet für Sarchinger Bürger sondern ein Baugebiet zur Gewinnoptimierung der Grundstückseigentümer und des Investors. „Dieser Fehler wurde schon einmal in Eltheim gemacht“, warnte Beimler.

Gemeinderat Andreas Gröschl (CSU), selbst Sarchinger, meinte es sei ein annehmbarer Kompromiss, wenn man das Baugebiet nicht ganz sterben lassen wolle. Wenn man in Sarching an anderer Stelle ein Baugebiet entwickeln möchte, wären einmal die gleichen Landwirte und Eigentümer beteiligt oder aber weitere Landwirte, die aber nicht verkaufen wollen. Andreas Gröschl hob hervor, dass man seit mehr als drei Jahren über ein Sarchinger Baugebiet diskutiere und vor allem einige junge Sarchinger darauf warten in Sarching bauen und wohnen bleiben zu können. „Wir wollen doch nicht, dass die abwandern“, so Gröschl. Er selbst habe mit den betroffenen Eigentümern des geplanten Baugebiets noch einmal eingehend gesprochen und sich die Gründe ausführlich erklären lassen und dies habe für ihn alles sehr plausibel geklungen, zumal auch auf dem größeren Areal eines Eigentümers zwei Mehrfamilienhäuser entstehen sollen, mit Mietwohnungen zur Reinvestition. Dass man als Grundstückseigentümer zum Einen seine Kinder mit einem Grundstück versorgt wissen will oder Grundstücke zur Selbstnutzung behalten möchte, sei legitim. Er als Unternehmer habe Verständnis, dass keiner etwas zu verschenken habe und die Grundstücke höchstbietend verkaufen möchte. Und auch wenn in Sarching viele Baulücken seien, bringe es letztlich nichts, wenn die dortigen Eigentümer keinen Anlass sehen zu verkaufen. Er appellierte, den Kompromiss einzugehen, damit Sarchinger in Sarching bauen können. „Die Sarchinger warten auf ein Baugebiet und wir wollen die jungen Sarchinger halten“, so Andreas Gröschl. Mit 12:8 Stimmen wurde beschlossen, das Baugebiet in Sarching Nord Ost mit dem Investor umzusetzen und mit 12:8 Stimmen beschloss man die Aufstellung des Bebauungsplans.


Neben den beiden Punkten standen auf der Agenda des Ratsgremiums weitere Punkte, die der Gemeinderat einstimmig genehmigte. Darunter die Bauvoranfrage auf Neubau Einfamilienhaus mit Dreifachgarage in Auburg und Bauvoranfrage zum Umbau einer Hofstelle zum Mehr-Generationen-Hof in Eltheim sowie die Bauvoranfrage auf Errichtung von zwei 6-Familienhäusern in der Barbinger Regensburger Straße. Im letzteren Fall stimmte der Gemeinderat nur zu mit der Maßgabe, statt eines Flachdachs mit einem Satteldach zu planen. Keine Einwände hatte der Gemeinderat hinsichtlich der isolierten Befreiung auf Bau eines Gartenhäuschens in Friesheim, am Stadtfeld, der Humusauffüllung eines Grundstücks in der Gemarkung Auburg, und dem Bauantrag auf Neubau eines Schwimmbeckens mit Sanitär- und Technikräumen und überdachtem Freisitz im Barbinger Auweg.


Der Antrag auf Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans und Änderung des Flächennutzungsplans zur Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Grundstück der Gemarkung Barbing wurde auf einstimmigen Beschluss zurück gestellt und dem Straßensanierungsplan stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.


Zum guten Schluss widmeten die Gemeinderäte einstimmig die „Gehringergasse“. Dank der Familie Gehringer erreichen nun die Anwohner in Barbings Osten die Straubinger Straße und die Bushaltetestelle auf direktem Weg.

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