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Sitzung vom 14.12.2021

Aus der jüngsten Gemeinderatssitzung: Mehr als eine Nummer zu groß – geplante Seniorenresidenz ist durchgefallen – Arbeitsgruppe soll Bedarf klären

Es war die letzte Sitzung des Jahres und der Barbinger Gemeinderat, der unter Vorsitz von Bürgermeister Hans Thiel im Rathaussaal Barbing am Dienstagabend tagte, war sich in allen Punkten einig. Vor allem darüber: Seniorengerechtes Wohnen ja, aber dem Bedarf von Barbing angepasst. Die vorliegenden Planungen eines Investors schienen unserem Gemeinderat viel zu überdimensioniert.


Zur Schaffung von seniorengerechten Wohnungen hat ein Investor ein Konzept für die Grundstücke südöstlich der Bischof-Sailer-Straße vorgelegt. Das Konzept wurde bereits dem Bauausschuss vorgestellt. Wie Bürgermeister Hans Thiel und Vizebürgermeister Dominik Schindlbeck erläuterten, hatte sich zudem der gesamte Gemeinderat über alle Fraktionen hinweg auch zu einem gemeinsamen Besprechungstermin getroffen, um sich darüber auszutauschen. Wenngleich der Investor von seiner ersten Planung etwas abrückte und die Planungen um einen Gebäudekomplex reduzierte, blieb der Gemeinderat dabei, dass dies für Barbing zu überdimensioniert sei. Vizebürgermeister Dominik Schindlbeck hob hervor, dass man sehr wohl wisse, dass Bedarf für die Senioren bestehe, seniorengerecht und barrierefrei zu wohnen und im Bedarfsfall auch gepflegt zu werden. Dann sei es natürlich schön, wenn Angebote von Investoren kommen, doch müssten die für Barbing grundsätzlichen Parameter erfüllt werden. „Erst einmal sollte es für unsere eigenen Senioren der Großgemeinde sein, diese sollten es sich leisten können und die Gebäude müssen ins Ortsbild passen und es müssen sich alle damit identifizieren können, mit dem Resultat, dass man Gutes für die Gemeinde erreicht habe “, machte Schindlbeck Anforderungen deutlich. Die vorliegenden Planungen auf rund 15000 Quadratmetern mit 90 Pflegeplätze, 12 Mitarbeiterwohnungen und 84 Wohnungen für Betreutes Wohnen sowie 34 Wohnungen „Generationen-Wohnen“ seien seiner Ansicht nach nicht das, was man für und in Barbing will. Und hier spreche er auch für seine CSU-Fraktionskollegen. Man wolle kein Großprojekt für Investoren, sondern wolle ein adäquates Konzept für den Bedarf der Großgemeinde Barbing. Dieses Konzept wolle man in einer Arbeitsgruppe, der Mitglieder aus allen drei Parteien (CSU/FW-BF/SPD) angehören, erarbeiten. Die Fraktion von FW/BF und auch SPD bliesen ins gleiche Horn und sprachen sich ebenfalls für eine Arbeitsgruppe aus. Noch im Rahmen der Sitzung beschloss die CSU-Fraktion, dass dem Arbeitskreis Dominik Schindlbeck und Josef Auburger angehören werden.


Die weiteren Themen der Gemeinderatssitzung waren überwiegend Bauvoranfragen und Bauanträge. Erneut auf der Agenda hatte man den Tekturantrag zum Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage im Barbinger Ahornweg. Bereits in der Novembersitzung hatte man die Tektur behandelt. Diese beinhaltete eine Änderung der Gebäudehöhe um weitere 25 Zentimeter. Eine Erhöhung von 36 Zentimetern aufgrund der schwierigen Grundwasserverhältnisse wurde bereits genehmigt. Nun steht das Haus bereits und ist somit um 61 Zentimeter höher als im Bebauungsplan vorgegeben. In der Novembersitzung hatte der Gemeinderat die Tektur zum Bauantrag zurückgestellt um nach Rücksprache mit dem Landratsamt diese wieder in die Sitzung aufzunehmen. Zwischenzeitlich hatte der Antragsteller ein Schreiben über seinen Anwalt an die Gemeinde Barbing und die Gemeinderäte verfassen lassen, in dem erläutert wurde, dass der beauftragte Bauunternehmer Schuld an den Abweichungen der Bauvorgaben sei. Dies belegte auch ein Schreiben des beauftragten Baubiologen des Antragstellers. Unglückliche Formulierungen im Advokatendeutsch stießen dem Gemeinderat durchaus etwas auf und auch Vizebürgermeister Dominik Schindlbeck ergänzte, dass auch der Satz im Schreiben des Baubiologen, dass der Antragsteller nun unter einer Rufschädigung zu leiden habe, unnötig gewesen sei. Es wäre einfacher gewesen, die Baufamilie hätte schon mit Einreichung der Tektur den Sachverhalt in dieser nun ausführlichen und glaubwürdigen Form, wie es Anwalt und Baubiologe taten, beigefügt. Einvernehmlich wurde der Tektur zugestimmt. Keine Einwände hatte das Ratsgremium hinsichtlich der Bauanträge auf Errichtung von drei Wohnhäusern in der Eltheimer Kapellenstraße, jedoch unter der Maßgabe, dass die Stellplätze mit weniger Zufahrten darzustellen sind. Auch dem Antrag auf Errichtung einer Scheune mit Dachgeschosswohnung und Solardach im Eltheimer Nußpergerweg wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt, ebenso wie dem Antrag auf Anbau einer geschlossenen Terrassenüberdachung in der Sarchinger Bruder-Klaus-Straße und Anbau einer Außentreppe mit Balkon in Barbing. Dem Bauantrag auf Errichtung eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage im Barbinger Buchenweg hatte der Gemeinderat nichts entgegen zu setzen. Grünes Licht gab das Ratsgremium dem Bauantrag der Gemeinde Barbing auf Nutzungsänderung eines Geräteraums in Umkleidekabinen sowie Errichtung eines Geräteraums am Sportgelände Sarching. Den Bauvoranfragen auf Errichtung eines Einfamilienhauses in Eltheim, Erweiterung einer Garage mit Sanitär und Abstellraum und Personenaufzug in Illkofen, der Aufstockung eines bestehenden Wohnhauses in Barbing und einer Nutzungsänderung zum Betrieb eines Reifenhandels in der Donaustaufer Straße in Barbing gab der Gemeinderat grünes Licht. Auch den Anträgen auf isolierte Befreiung auf Errichtung eines Stellplatzes mit Überdachung in Eltheim und Errichtung einer Überdachung am Betriebsgebäude der Firma Dobner im Gewerbegebiet Sarchinger Feld hatte man nichts entgegenzusetzen. Statt gegeben wurde auch dem Antrag auf Ausweisung von Bauplätzen und Aufstellung eines Bebauungsplans in der Gemarkung Illkofen.


Nach Vorstellung der Varianten und kurzer Diskussion hinsichtlich des Radwegs von Friesheim nach Barbing, der derzeit lediglich Priorität drei im Landkreis habe, kam der Gemeinderat überein, vorerst kein Geld in die Hand zu nehmen, um in Übergangslösungen zu investieren, lieber warte man, bis der Radweg in der Prioritätenliste hoch gestuft werde mit Aussicht auf finanzieller Beteiligung des Landkreises. Einstimmig wurde die Jahresrechnung 2020 festgestellt und die Gemeinde mit Bürgermeister Hans Thiel entlastet.

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