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Sitzung vom 02.05.2023

Soll man oder soll man nicht: Investition von 60.000 Euro in die Kommunalen Energie Regensburger Land eG (KERL eG) Vor einer endgültigen Entscheidung informierte sich der Barbinger Gemeinderat über geplante Projekte der KERL eG -– Bauantrag einstimmig genehmigt: Friesheimer Kirche soll barrierefreien Zugang erhalten


Die Kirchenstiftung möchte an der Nordseite der Friesheimer Kirche, sozusagen links um die Ecke des Haupteingangs und Zugang vom Friedhof aus, einen barrierefreien Zugang schaffen.


Der Bauantrag der Kirchenstiftung Illkofen zum Bau eines barrierefreien Zugangs an der Friesheimer Kirche wurde vom Barbinger Gemeinderat einstimmig genehmigt, auch bei den fünf weiteren Bauanträgen war sich das Gremium einig. Im Rahmen der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung am Dienstagabend hatte das Ratsgremium Besuch von Maria Politzka, der Geschäftsführerin der Kommunalen Energie Regensburger Land eG (KERL eG), um sich über die anstehenden Projekte informieren zu lassen. KERL eG möchte eine Kapitalaufstockung um zehn Euro pro Einwohner. Im Falle Barbing wären dies rund 60.000 Euro.


Der Grundgedanke einer Genossenschaft ist: Gemeinsam ein Ziel besser zu erreichen als im Alleingang. Diese Idee verfolgt auch die Kommunale Energie Regensburger Land eG , die in ihrer letzten Generalversammlung eine Kapitalaufstockung um zehn Euro pro Einwohner beschloss, um sich innovativ auf die Zukunft auszurichten. Mit den rund zwei Millionen Euro die zusammenkämen, wenn sich alle 41 Landkreiskommunen die sowieso bereits Mitglied der Genossenschaft sind, beteiligen und entsprechend dotierte Anteile zeichnen würden, könnte unter anderem eine Vollzeitstelle geschaffen werden, die PV-Anlagen und Windräder sowie Nahwärmenetze projektiert und so die Energiewende in Bürgerhand ermöglicht. In Barbings Fall fielen rund 60.000 Euro an, bereits in einer vorangegangenen Sitzung war sich der Gemeinderat einig, dass man sich erst mehr über die Projekte und Planungen informieren wolle, ehe man eine Summe in dieser Höhe investiert. Maria Politzka, die Geschäftsführerin von KERL eG, kam der Bitte um Information gerne nach und erörterte die Neuausrichtung der Kerl eG, deren Priorität es sei, die Wertschöpfung im Bereich der Erneuerbaren Energien in der Region zu halten. Wurde in der Vergangenheit vor allem ecar-Sharing umgesetzt, so wolle man nun vielfältigere Projekte umsetzen, wie genossenschaftlich betriebene Freiflächen-PV-Anlagen, Windkraftanlagen, Nahwärmenetze und Effizienzprojekte und nicht zuletzt die Bürger mit einzubinden und diesen ebenfalls eine Beteiligung anzubieten. Man wolle sich in der Region Flächen sichern, um dann im Bauleitplan- oder Genehmigungsverfahren diese für Erneuerbare Energien nutzen. Vor allem wolle man diesen gewonnenen und erzeugten Strom den ansäßigen Firmen liefern, um diese zu unterstützen CO2 neutral zu werden und in der Region zu halten. „Daran hängen auch Arbeitsplätze, die so gesichert werden“, hob Politzka hervor. „20 Gemeinden haben bereits zugestimmt und eine Million Euro konnte für die Genossenschaftsprojekte generiert werden, die übrigen Gemeinden seien sich noch unsicher oder bräuchten, wie die Gemeinde Barbing mehr Informationen“, so die Geschäftsführerin, die sich auch den Fragen der Gemeinderäten stellte. Vizebürgermeister Dominik Schindlbeck (CSU) wollte wissen, welche Projekte man konkret umsetzen wolle und welche Leistung dabei erzielt werden könne. „Eine PV-Anlage in der Größe der Gemeinde Laaber liefere ein Megawatt. Die Freiflächenanlagen im nördlichen Landkreis etwa 70 bis 90 Megawatt“, so die Antwort von Maria Politzka. Gerhard Böhms (FW/BF) Frage zielte auf Nah- und Fernwärmenetze sowie Heizanlagen ab. Die KERL-Geschäftsführerin informierte, dass sich Nahwärmenetze für die Betreiber nur dann rechnen, wenn „Ankergebäude“ mit viel Wärmebedarf wie etwa Schulen oder Kindergärten angeschlossen würden. Bürgermeister Hans Thiel hob hervor, dass es für ihn nur Sinn mache Solaranlagen auf Dächern zu installieren, um autark zu sein. Funktional sei das in seinen Augen auf Schulen und Kindergärten, die am Tag den Strom benötigen. Der beste Vorteil wäre den überproduzierten Strom zu speichern oder in Wasserstoff umzuwandeln. Auch dies seien Optionen und Projekte, denen man sich von Seiten der KERL annehmen werde. „Uns ist es vor allem auch wichtig die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises mit ins Boot zu holen“, so Politzka die in Aussicht stellte, dass wie bei jeder Genossenschaft die Gewinne erwirtschafte auch Dividenden ausbezahlt werden. Eine Entscheidung zur Beteiligung fiel an diesem Abend noch nicht. Den Beschluss hierzu soll in der nächsten Gemeinderatssitzung gefasst werden. Einig war sich der Gemeinderat auch bei den zu behandelnden Bauanträgen im Rahmen der Sitzung. Keine Einwände hatte man hinsichtlich des Bauantrags auf isolierte Befreiung auf Errichtung einer Garage in der Friesheimer Wagnersiedlung und auf energetische Sanierung mit Dachgeschossausbau und Errichtung einer Doppelgarage und eines Anbaus im Barbinger Auweg. Den Bauantrag der Katholischen Kirchenstiftung Illkofen auf Einbau eines barrierefreien Zugangs an der Nordseite der Filialkirche in Friesheim hat der Gemeinderat einstimmig befürwortet. Dem Bauantrag auf Neubau eines Einfamilienhauses mit zwei Stellplätzen im Illkofener Heckenweg gab des Ratsgremium das gemeindliche Einvernehmen, jedoch unter der Maßgabe, dass die Stellplätze der Bausituation angepasst werden müssen und der Verkehr nicht gefährdet werden dürfe. Den Bauantrag auf Errichtung einer doppelseitigen beleuchteten City Star Werbeanlage auf Monofuß in der Straubinger Straße lehnte das Gremium erneut ab. Keine Einwände hatte der Gemeinderat hinsichtlich des Bauantrags auf Neubau einer Produktionshalle im Gewerbegebiet Unterheising. Einstimmig wurde Fabian Kaptein zum stellvertretenden Standesamtsleiter bestellt. Ehe das Gremium in nichtöffentlicher Sitzung tagte, informierte Bürgermeister Hans Thiel über die Unfallstatistik der Gemeinde Barbing.

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